Urbane Recycling Industrie – Eine Demontagefabrik für Elektronikaltgeräte

Masterarbeit von Dominic Faltien zum EnBW Werksgelände »Der neue Stöckach«

Als zentrales Thema wird die Standortgeschichte des EnBW Werksgelände im Stöckach in Stuttgart-Ost mit der stärker werdenden Verknappung unserer Ressourcen zusammengeführt, um die zukünftige Urbane Industrie des Recyclings zu entwickeln.

In einem hybriden Baukörper werden Wohnen, Arbeiten und industrielle Produktion vereint. Mit einer Demontageeinheit werden Metalle und seltene Erden aus alten Elektronikgeräten zurückgewonnen. Ablesbar wird die industrielle Nutzung durch die Metallfassade am Gebäudekomplex.

Der Austausch mit der Bevölkerung wird zu jedem Zeitpunkt gesucht und schafft dadurch neue Qualitäten im urbanen Raum. Das Recycling wird in den Alltag der Stadtbewohner mit eingebunden, indem es niederschwellige Angebote der Rückgabe von Elektronikaltgeräten an verschiedenen Standorten im Quartier gibt. Offene Fassaden zeigen, wie transparent Industrie sein kann und wie es im Einklang mit anderen Nutzungen sogar für Mehrwerte und Ressourcenschonung sorgt.

Emissionen wie Lärm, Verkehr und Energieverbrauch werden bewusst gezeigt und in ein gesamtheitliches Konzept eines produktiven Stadtbaukörpers vereint.

Neue Mobilitätsformen und hybride Schwellenräume zur individuellen Aneignung bieten dafür ein robustes Grundgerüst.

Verschiedene Fassadenmaterialien stärken die Zusammensetzung des Komplexes aus mehreren Gebäudeteilen und deren zeitlich bedingten Konstruktionen. Durch sortenrein konstruierte Aufbauten wird die energetische Sanierung auf heutige Standards gebracht, während die wichtigsten Wesensmerkmale erhalten bleiben.

Plan 1: Urbane Recycling Industrie
Plan 2: Typologie
Plan 3: Nutzungsverteilung und Axonometrie
Plan 4: Mobilität, Entsiegelung und Grundriss UG
Plan 5: Wohnen und Arbeiten
Plan 6: Grundriss OG und Schnitte
Plan 7: Fassaden, Energieerzeugung und Abwärmenutzung
Plan 8: Fassadenschnitt und Grundrisse Obergeschoss

Hans-Peter Künkele, Projektleiter bei der IBA’27 für den Neuen Stöckach: »Wir finden, dass Dominic Faltien mit seiner Masterarbeit ein sehr spannender Beitrag zur Auseinandersetzung mit den Themen Bestandserhalt und urbane Produktion am konkreten Beispiel »Der neue Stöckach« gelungen ist. Besonders interessant ist dabei die radikale Weiterentwicklung der Planung von tong+ mit der Prämisse den Gebäudebestand an der Hackstraße zu transformieren.«

Studierender

Dominic Faltien
Master Architektur
Karlsruher Institut für Technologie

Betreuende

Professur Entwerfen und Nachhaltiges Bauen am Karlsruher Institut für Technologie, Prof. Dirk E. Hebel

Professur Internationaler Städtebau und Entwerfen am Karlsruher Institut für Technologie, Prof. Barbara Engel

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