Collagenwohnen in Uhingen
Im Rahmen eines Entwurf-Studios an der TU Graz haben Studierende in Zusammenarbeit mit der IBA’27 und der Stadt Uhingen die Quartiersentwicklung auf dem Gelände einer ehemaligen Spinnweberei vertieft.
Entwurf Moritz Aichriedler, Daniel Lučić und Fabian Schipflinger
Das Baufeld liegt im Westen des Quartiers und soll hauptsächlich Wohnnutzungen beinhalten, als einziges Baufeld an diesem Ort. Der Verspieltheit der Baukörper brachte uns auf die Idee mit vielen verschiedenen Wohnformen zu experimentieren, so tauften wir unser Projekt auch Collagenwohnen. Gleichzeitig haben wir Porosität unseres Bausteins als positiv und negativ aufgefasst. Positiv da die städtebauliche Anknüpfung an die Umgebung gelingt und negativ da keine geschützten Orte entstehen können. Daraus ergab sich die Idee der Scharniere, welche sich als Erschließungsfläche zwischen den Baukörpern aufspannen und gleichzeitig als Gemeinschafsterrasse dienen. Aus der Verspieltheit der Wohnform ergab sich auch unser dritter Standpunkt für den Entwurf, die hybriden Holzbauweisen, die je nach Wohnform eine einfache passende Konstruktion für die Funktion bieten sollen. Die vier Baukörper selbst waren sehr gut positioniert und wurden nur geringfügig in ihrem Volumen und ihrer Dachgestalt zurechtgeschliffen.
Collagierte Funktionen
Eine Doppelhaushälfte, Erdgeschosswohnungen mit Privatgarten, eine Clusterwohnung, Wintergartenwohnungen, Maisonetten im Satteldach, Microwohnungen, betreutes Wohnen und flexibles Wohnen, all diese Formen finden sich in unserem Entwurfsvorschlag. Den Bewohnern wird über die Scharniere, dem grünen Innenhof und einer attraktiven Gemeinschaftsfläche die Möglichkeit gegeben sich kennenzulernen. Neben der Sozialstation und dem Café wurde eine besondere Funktion angedacht, das Spieleland. Diese viergeschossige Indoor-Spielewelt ergänzt den im Süden des Baufeldes befindlichen Quartiersspielplatz und gibt so Kindern die Möglichkeit auch bei Schlechtwetter gemeinsam zu Spielen.
Hybride Bauweisen
Wie bereits beschrieben experimentieren wir mit den Bauweisen, ähnlich wie mit den Wohnformen. Angelehnt an den Leitfaden Einfaches Bauen versuchen wir die Bauweisen zu verwenden, die möglichst einfach recyclebar sind. Mit einer Ausnahme, denn der große Nachteil dieser monolithischen Bauart ist der hohe und ineffiziente Materialverbrauch. Somit haben wir zusätzlich den Holzriegelbau ins Spiel gebracht, um die Effizienz auszugleichen.
Die Bauweisen sind auf die Baukörper aufgeteilt und nach einer Funktionslogik angewandt. Die Außenwände des östlichen Baukörpers sind aus monolithischem Ziegel, die südlichen sind aus Vollholz, und die Nördlichen aus einem Holzriegelsystem. Daraus leiten sich auch oft Gestaltungsmerkmale, wie der Korbbogen beim Ziegelbau, ab. Die Decken sind immer ausgeseifte Rippendecken welche auf einem inneren Holzskelett auflagern und um einen schweren Fußbodenaufbau ergänzt wird. Da sich im Erdgeschoss oft sehr differenzierte Funktionen befinden wir der Sockel teils als monolithischer Ziegelbau, teils in Leichtbetonbauweise ausgeführt.
Studiereden
Moritz Aichriedler
Daniel Lučić
Fabian Schipflinger
Master Architektur
Entwerfen (Urban Hybrid)
Betreuende
Stephan Brugger
Prof. Tom Kaden