Neckar Kapern

Studienprojekt von Elias Evirgen, Oliver Käpplinger, Niklas Slowy, Julian Wagner

Ahoi. Die Probleme des Neckars in der Region Stuttgart sind bekannt – der Fluss ist unzugänglich, es gibt kaum Freizeitangebote und Planungen dauern lange. Das Projekt »Neckar Kapern« nimmt sich dieser Probleme an. Mit einer App und Reallaboren soll die Umsetzung und Mitgestaltung demokratisiert werden. So können auch temporäre Interventionen entstehen und alle Bürger:innen bekommen die Möglichkeit, ihren Fluss zu gestalten.

Die App bietet eine interaktive Karte, auf der gewünschte Maßnahmen oder Interventionen von Bürger:innen verortet werden können. Diese Verortungen können von Nutzer:innen gesehen, geliked oder gepinnt werden, um Orte mit akutem Handlungsbedarf zu identifizieren. Außerdem können kleine und temporäre Interventionen wie Urban Gardening, oder selbstgebaute Möbel über Crowdfunding in Eigenregie realisiert werden.

An Orten mit hohem Bedarf an Veränderung entstehen Reallabore, die als Ausstellungs-, Diskussions-, Aufenthalts- und Mitmachort für alle dienen. Hier sollen Bürger:innen, Verwaltung und Fachplanung zusammenkommen, um die Zukunft des Neckars zu gestalten. Dies geschieht in Form von Workshops, Veranstaltungen der Öffentlichkeitsinformation und -beteiligung sowie Vernissagen. So kann schon während der Planung eines neuen Ortes, ein Punkt mit Aufenthaltsfunktion und Magnetwirkung entstehen.

Darüber hinaus bietet die App verschiedene Möglichkeiten, sich über die Neckarregion zu informieren und die Identifikation mit der Region zu stärken. So finden sich beispielsweise Wander- und Radtourenvorschläge sowie digitale Audioguides zu den Themen Geschichte und Natur.

Für die Teilnahme an Veranstaltungen der Öffentlichkeitsbeteiligung, das Pinnen von Maßnahmen oder die Betreuung von temporären Interventionen können sich eifrige Bürger:innen mit Hilfe der App sogenannte Neckarpunkte gutschreiben lassen. Diese stellen einen Anreiz zur aktiven Mitgestaltung dar: Nutzer:innen haben die Möglichkeit, diese gegen Freiminuten für das RegioRad, Vergünstigungen im ÖPNV und der Ausflugsschifffahrt sowie Produkte von regionalen Gewerbetreibenden einzutauschen.

Mehr zum Studienprojekt Neckar Kapern

Grazyna Adamczyk-Arns, Projektleiterin bei der IBA’27: »Das wünschen wir uns so sehr – am Neckarufer sitzen, die Füße im Wasser, in die Natur schauen und das urbane Leben am Fluss genießen! Auch wenn die Wirtschaft entlang des Neckars boomt und der Zugang zum Fluss nicht gerade großzügig ist, müsste dieser Wunsch keine Utopie bleiben. Andere Orte haben eindrucksvoll gezeigt, wie ihre Gewässer auch mit minimalen Maßnahmen wieder erlebbar und damit ins öffentliche Bewusstsein zurückgeholt werden können. Deshalb ist eine öffentliche Debatte darüber so wichtig, und diese muss durch entsprechenden Informationszugang und Austausch inhaltlich fundiert geführt werden. Diese App ist ein gutes Tool, um einen solchen Prozess zu etablieren!«

Studierende

Elias Evirgen, Oliver Käpplinger, Niklas Slowy, Julian Wagner

Betreuende

Prof. Dr.-Ing. Philipp Dechow

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