Gemeinsam wohnen leben

Im Rahmen eines Entwurf-Studios an der TU Graz haben Studierende in Zusammenarbeit mit der IBA’27 und der Stadt Uhingen die Quartiersentwicklung auf dem Gelände einer ehemaligen Spinnweberei vertieft.

Entwurf Helmut Kalcher und Wolfgang Humer

Unter dem Motto »Gemeinsam leben« versteht sich das Konzept einer neuartigen Lebens- und Wohnweise. Das Konzept basiert auf dem Grundprinzipien sowohl von Clusterwohnen als auch von Hallenwohnen, welche beide einen sehr hohen Anteil an gemeinschaftlichen Flächen, die von allen Bewohnern genutzt werden können, aufweisen.
Der Cluster 6 im städtebaulichen Entwurf des Projektes »Uhingen weiterspinnen« sieht neben Büro- und Wohnnutzungen auch große Flächen für kleinere leichte Produktionsstätten vor, um für kleine Betriebe im Ort und der näheren Umgebung einen attraktiven Standort anzubieten. Die Verbindung von Produktionen, Büros und Wohnnutzungen kann durchaus zu Spannungen führen, jedoch hat diese Mischung aber vielmehr auch ein sehr hohes Potential an möglichen Synergien.
Viele gemeinschaftlich genutzten Flächen in Wohnkomplexen haben eine geringen Nutzungsauslastung aufgrund der Tatsache, dass sich viele Menschen tagsüber in ihrer Arbeit befinden und somit diese Flächen nicht nutzen können.

Eine nachhaltige Nutzung dieser Flächen entsteht erst dann, wenn sie tagsüber genauso viel genutzt werden wie nach Feierabend. So kombiniert das Konzept geschickt die Büro- und Wohnnutzungen und bietet Gemeinschaftsflächen an, die den ganzen Tag verteilt genutzt werden. In der Früh sind die Kochstationen belebt mit den diversen Frühstücksgerichten, danach kommen die Mitarbeiter der diversen Arbeitsstätten an und so entsteht eine Gemeinschaft des Miteinander und nicht Nebeneinander, welche sich über die verschiedenen Situationen des Alltags zieht.
Mit großen Faltschiebetüren lassen sich alle privaten Wohn- oder Bürobereiche zu den Gemeinschaftsflächen hin öffnen und erweitern so den gemeinschaftlich genutzten Lebensraum im Gebäude. Alle Bewohner:innen und Mirarbeitenden können sich tagsüber sowie nachts gemeinsam auf der großen Gemeinschaftsterasse austauschen oder einfach den Sonnenuntergang genießen.

Das Tragewerk unterstützt dieses Konzept von Beginn an, handelt es sich dabei um ein Holz-Skelettbau, welcher das hohe Maß an Flexibilität ermöglicht. Alle Innenwände sind somit nichttragend und entsprechen mehr einem eingebauten Möbelstück als raumteilendes Element, kann man diese bei Bedarf an unterschiedliche Nutzungsanforderungen anpassen.

Studierende

Helmut Kalcher
Wolfgang Humer

Master Architektur
Entwerfen (Urban Hybrid)

Betreuende

Stephan Brugger

Prof. Tom Kaden

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