Who We Are

Wie kann Architektur in innerstädtischen Umgebungen dazu beitragen Integration und sozialen Austausch zwischen verschiedenen Gesellschaftsschichten zu fördern?

Bachelorarbeit Innenarchitektur von Hannah Schußmann

Kann Architektur als Katalysator für Integration und sozialen Austausch in innerstädtischen Umgebungen wirken? Der theoretische Ansatz »WHO WE ARE« versucht herauszufinden, wie gestalterische Werkzeuge in der Architektur einen positiven Einfluss auf das gesellschaftliche Miteinander haben können.

Die Art und Weise, wie wir unsere Städte planen und gestalten, hat einen tiefgreifenden Einfluss auf unser Zusammenleben. In einer Welt, die zunehmend von sozialen Spannungen und Isolation geprägt ist, wird die Frage, wie Architektur als Werkzeug zur Förderung von sozialer Integration und zwischenmenschlichem Austausch genutzt werden kann, immer drängender. Zukunftsorientierte Architekturkonzepte, die private und öffentliche Bereiche nahtlos miteinander verbinden, bieten hier einen vielversprechenden Ansatz.   

Stellen Sie sich einen urbanen Wohnkomplex vor, der mehr ist als nur ein Ort zum Wohnen. Hier treffen sich Menschen unterschiedlicher Generationen und Hintergründe im zentralen Gemeinschaftsgarten, Kinder spielen gemeinsam auf dem angrenzenden Spielplatz, während sich ältere Bewohner:innen auf den Bänken unterhalten. Solche Orte sind nicht nur funktionale Räume, sondern auch soziale Knotenpunkte, die dazu beitragen, das soziale Gefüge unserer Städte zu stärken.

Diese Arbeit eröffnet den Dialog für gemeinsame Lösungen, die so vielfältig sind wie unsere Gesellschaft selbst. Sie dient als Inspiration und Handlungsaufforderung, um Räume zu schaffen, die der ganzen Vielfalt unserer Gesellschaft einen Platz geben und so den sozialen Austausch zwischen den Menschen fördern. Darauf basierend die Idee dieses Entwurfes. Das Züblin Parkhaus bildet nicht nur geografisch die Schnittstelle zwischen zwei prägenden Vierteln Stuttgarts. Es steht auch symbolisch für eine diverse Gesellschaft, die mehr verbindet als nur die geografische Lage.

Die Bachelorarbeit zeigt, dass architektonisches Design eine entscheidende Rolle bei der Schaffung inklusiver und kommunikativer Umgebungen spielt. Von offenen Grundrissen bis hin zu Sichtbeziehungen in Form von Atrien biete Hannah Schußmann in der Veröffentlichung Werkzeuge an, um soziale Interaktion zu stärken. Am Ende der Arbeit präsentiert sie zwölf konkrete architektonische Werkzeuge, von denen sie glaubt, dass sie sozialen Austausch und Integration fördern und damit ein besseres Zusammenleben ermöglichen können. Einige Werkzeuge sind kleine räumliche Veränderungen, die dazu beitragen, Menschen miteinander zu verbinden und schnell und kostengünstig umgesetzt werden können. Andere sind größere Bauweisen und einige beziehen sich auf das städtische Umfeld und wie man es inklusiv und gemeinwohlorientiert gestalten kann. Die vorgestellten Werkzeuge können je nach den spezifischen Anforderungen und Umständen eines Projekts einzeln oder in Kombination eingesetzt werden. Sie konzentrieren sich auf einige architektonische Strategien zur Förderung einer inklusiven und vernetzten Gemeinschaft. Durch eine innovative Gestaltung, die sowohl physische als auch symbolische Barrieren überwindet, wird eine inklusive Umgebung geschaffen. Die Neudeutung des Parkhauses formt einen kollektiven Raum des Zusammenkommens und das pulsierende Herzstück der Leonhardsvorstadt.

Booklet zur Bachelorarbeit Who We Are

Grazyna Adamczyk-Arns, Projektleiterin bei der IBA’27 für die Neue Mitte Leonhardsvorstadt: »Die Zukunft unserer Städte bringt große Herausforderungen mit sich: Wie können wir Innenstädte so gestalten, dass sie mehr bieten als nur Konsum? Wie schaffen wir Orte, die Raum für soziale Begegnungen, Bildung und persönliches Wachstum bieten – und in denen die Architektur eine zentrale Rolle spielt? Hannah Schußmanns Arbeit greift genau diese Fragen auf, indem sie das Züblin-Parkhaus als Symbol für eine vielfältige Gesellschaft interpretiert und es zu einem Ort des Miteinanders umgestaltet. Sie entwickelt Werkzeuge, die es ermöglichen, Räume flexibel zu nutzen, ohne ihnen eine feste Funktion aufzuzwingen. Als IBA’27-Projektleiterin freut es mich besonders, dass das Züblin-Parkhaus Studierende immer wieder inspiriert und sie ermutigt, mit innovativen Ideen zu experimentieren.«

Studierende

Hannah Schußmann

Betreuende

Prof. Klaus Teltenkötter
Prof. Anja Soeder

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