Kö-Produce

Der Entwurf des neuen Kölle Areals fokussiert sich auf den behutsamen Umgang mit den bereits bestehenden Gebäuden. Im Zuge der ANalyse wird das angrenzende Schlachthofareal und die geplante Hochschule mit einbezogen, um das Potenzial des Quartieres gänzlich auszuschöpfen. Das geplante Schlachthofareal verbindet das Kölle Areal mit der neuen Esslinger Weststadt. Es entsteht eine autofreie Achse dessen Endpunkt das Kölle Areal ist. Die Mettinger- und die Schlachthausstraße werden zur 30er Zone. Das Schlachthofareal kann zu Fuß und per Micromobility erschlossen werden. Neue Plätze, Grünflächen, Dachgärten, ein neu integriertes Ufer und Retentionsflächen lassen neue Aufenthaltsorte entstehen. Beide Areale zeichnen sich durch Mischnutzungen aus. Kurze Wege zwischen Wohnen, Arbeiten, Freizeit und der Anbau von regionalen Produkten sind innerhalb weniger Minuten erreichbar.

Die bestehenden Gebäudetypologien der Hochpunkte wird im Konzept adaptiert, hiermit wird durch einen geringen Footprint Flächenversiegelung eingespart und der geplante Crystal Rock zum Ausgangspunkt der Hochpunkte. Der erhaltenswerte Bestand wird durch Aufstockung mit einem Grid erweitert. Auf den Dächern entstehen Dachgärten, die in Kombination mit dem Farm-to-Table-Konzept des Kölle Areals einen in sich geschlossenen Kreislauf bilden und positiv zum Mikroklima beitragen.

Das bestehenden Kölle Areal wird von Künstler:innen, Start-Ups und unterschiedlichem Gewerbe genutzt. Auch wenn sich die Struktur verändert, sollen bisherige Nutzer:innen in der neuen Struktur Platz finden. Durch den Erhalt der zwei massiven Baukörper bleibt kultureller Wert und die von der Vergangenheit geprägte Oberfläche erhalten. Das Weiterbauen erfolgt unter drei Ansätzen: konservieren, weiterbauen und ergänzen. Nach diesem Prinzip wird der Nordriegel an der Metteringerstraße durch zwei Geschosse mit einem Holzgrid aufgestockt, welches als Laubengangerschließung im Norden und Aufenthaltsflächen im Süden genutzt wird. Der zweigeschossige Riegel angrenzend an das Hengstenberg Areal wird um ein Geschoss aufgestockt und mit einer Pfosten-Riegel Fassade umhüllt, der Außenraum verschmilzt mit dem Innenraum und die bestehenden Fassade zoniert die Raumaufteilung im Inneren. Im Innenhof entsteht ein neuer Hochpunkt, welcher neuen Wohnraum- und durch die Freigeschosse Aufenthaltsfläche schafft. Die Verbindung zum Schlachthofarreal erfolgt durch eine Brücke, welche an die autofreie Achse anschließt. Das Ufer wird durch einen Radweg und eine große Freitreppe ergänzt und belebt.

Die Erdgeschosszonen sind im gesamten Quartier mit öffentlichen Nutzungen geplant. In den darüberliegenden Geschossen entstehen neue Wohnräume mit zukunftsorientierten Konzepten der Aneignung, welche flexibel nutzbar sind. Die neuen und alten Bewohner:innen finden durch Flexibilität und unterschiedliche temporäre Abtrennungen im Grundriss ihren Platz. Auf den Dächern bilden das vertikal Farming den Ausgangspunkt des Farm-to-Table Konzepts, welches durch die Bewohner:innen ebenfalls als Rückzugsort genutzt werden kann. Die Mischnutzung kombiniert Wohnen, Arbeiten und Freizeit an einem Ort für Alt und Jung. Unter dem Aspekt des nachhaltigen Farm-to-Table Konzepts wird Obst und Gemüse im Quartier erzeugt und verbraucht.

Studierende

Annika Kötzle
Master Architektur
HfT Stuttgart

Lisa-Marie Heckmann
Master Architektur
HfT Stuttgart

Betreuende

Prof. Gunther Laux

Prof. Harald Roser

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